Dienstag, 29. August 2017

Knotenbluse

Von dem nicht so dollen (nicht so doll, weil keine Baumwolle) Waxprint hatte ich noch ein ganzes Stück übrig. Daher habe ich heute kurzerhand und schnell eine Bluse für eine Afrika sehr liebende Freundin zum Geburtstag genäht. Sie wird nächste Woche überreicht und passt hoffentlich (mit der Größe war ich wirklich ein bisschen unsicher). Drückt mir mal die Daumen!

Es handelt sich um den schönen, speziellen und dennoch superfix genähten Schnitt aus Burda 8 /2016. Hier und hier schon mal für mich umgesetzt. Leider trage ich die Blusen selten, da ich dauernd Kleider aus dem Schrank ziehe und bei Röcken eher zu den bunt gemusterten greife, dazu passt keine der Blusen.

Für die Stoffdiät sind nochmal 1,5 m weg, der Stoff lag nur einfach breit. Weitere Sommerstoffe werde ich nicht vernähen. Als nächstes widme ich mich dem grünen Wollstoff, schwanke noch zwischen dem Kleid Steph aus La Maison Victor vom letzten Winter und einer Langjacke wie Esme, da würde ich die Jacke aus der gleichen La Maison Victor verlängern. Aber eigentlich weiß ich nicht, ob ich so eine Jacke brauche und dann trage.


Viele Grüße, Anja

Freitag, 25. August 2017

Simplicity 7275

Vor einigen Wochen habe ich mehrere Schnitte und auch Stoff bei Nina / Kleidermanie im Schnittmuster- und Stoffflohmarkt ergattert. Bisher habe ich (fast) nie nach Kaufschnittmustern genäht und wusste daher auch nicht, wie detailliert und gut die Anleitungen waren. Da muss wirklich niemand mehr Nähkurse machen oder umständlich anhand von Videos Anleitungen recherchieren. Die Bilder und Texte waren extrem gut verständlich und ausführlich. Ich bin begeistert. Das Schnittmuster ist natürlich auf diesem dünnem "amerikanischen" Papier, aber dadurch nimmt es auch weniger Platz weg und lässt sich besser verstauen. Insgesamt habe ich 4 Schnittmuster gekauft, als erstes genäht habe ich diesen vor 5 - 6 Jahren offensichtlich sehr beliebten Schnitt Simplicity 7275. Ich hatte 2 m schwarze kräftige Baumwolle, fast wie ein Gabardine im Schrank (Stoffdiät juchhu) und habe ihn restlos verwendet. Der Stoff ist leider zu dick, um das Kleid im Sommer zu tragen, auch wenn es hübsch aussieht. Aber es kommt ja Herbst und Winter.


Hier die mögliche Sommerversion. Ich habe einzig das Oberteil um ca. 2,5 cm verlängert und das untere Vorderteil im Bruch zugeschnitten. Ich habe die insgesamt 12 Abnäher auch an meine Taillenweite und mein Hohlkreuz angepasst. Außerdem hatte ich keinen 55 cm Reißverschluss. Da ich das Kleid für den Winter genäht habe (mit Blusen, Rollis drunter), habe ich großzügig Mehrweite gelassen und brauchte letztendlich keinen Reißverschluss wie ich bei den Anproben feststellte. Sonst wäre das Kleid auch nicht gestern fertig geworden. Ich bin immer noch überrascht, wie leicht die Anpassungen vonstatten gingen.


Wenn ich das Kleid nochmal nähen würde, würde ich das Oberteilfutter länger zuschneiden, so war es etwas pfriemelig von Hand einzunähen, sieht auch nicht supersauber aus, weil der Umschlag einfach zu klein war.


Von hinten, die Bluse ist eine ältere Kaufbluse, leider habe ich den Kragen schlecht drapiert, nach den Fotos habe ich mich wieder umgezogen.


Das Innenfutter ist ein schön gemusterter Flutschpolyester, von dem ich mal viele Meter auf dem Maybachufermarkt gekauft habe. Jetzt ist nur noch ganz wenig da.



Ich bin ganz zufrieden mit dem Stoffdiätnähen diesen August, denn der Schrank leert sich unaufhörlich. Als nächstes werde ich definitiv den olivgrünen herrlichen Wollstoff aus einer Ladenauflösung vernähen, weiß bloß noch nicht mit welchem Schnitt. Die Sommerstoffe lasse ich für nächstes Jahr liegen.

Viele sommerliche Grüße, Anja

Freitag, 18. August 2017

Stoffdiät, weiter geht's!

In der letzten Woche, unserer letzten Ferienwoche in Hessen bin ich außerordentlich produktiv gewesen. Da es sowieso ständig geregnet hat und ziemlich kalt war, gab es kaum andere sinnvolle Dinge zu tun.

Entstanden ist als erstes mein neuer Ersatz-Winter-Mantel-Parka nach dem bereits mehrfach genähten und als immer wieder gut befundenen Schnitt Polyanna in Größe 170 /176 (fällt riesig aus). 3 m Oberstoff (Mantelstoff vom Wintersale bei Karstadt) + 3 m Fleecefutter (Alfatex) habe ich dafür vernäht. Ich mag diesen Schnitt, weil die Taschen geräumig sind, die Ärmel locker über Strickpullis gehen, die Länge ist ideal, um knielange Röcke gerade zu überdecken, die Kapuze rutscht beim Radfahren nicht vom Kopf, der Reißverschluss schließt hoch oben und hält jegliche Kälte ab (man braucht auch kein zusätzliches Tucht), also wirklich ein irgendwie perfekter Schnitt. Daher habe ich auch wenig Ambitionen einen neuen Winterjackenschnitt zu probieren. Die beiden anderen Schnitte, die ich vernäht habe, kommen nicht ansatzweise an die Tragehäufigkeit meiner Polyannas heran.



Direkt im Anschluss hat es mich gepackt, obwohl keine Notwendigkeit für dieses Kleid bestand (außer vielleicht, dass ich es im September zu einem Termin mitschleppen kann), langärmliges Knitterkleid von Stokx aus Billigwaxprint aus Paris. Nach dem Waschen dachte ich toll, wie weich der geworden ist, die Ernüchterung kam durch die Brennprobe, das war keine Naturfaser. Mist. Muster und Farben sind prima, aber ich mag Plastikkleider nicht, da schwitze ich schnell. Na ja, vernäht mit wenig Engagement, schnell fertig, 3 m raus aus dem Regal.



Und aus diversen kleinen Resten, denn immer wenn Stoffe vernäht werden, quillt bedauerlicherweise die Schublade, in der die kleineren Reststücke dann aufbewahrt werden, über, habe ich noch ein neues Fahrradsattelcape und 3 Tischsets gemacht. Fertig.



Das nächste Projekt, das ein wenig komplexer wird, ist in den Startlöchern.

Für die Stoffdiät fast 10 m vernäht. Und das Beste ist, dass es sich um sehr platzraubende voluminöse Stoffe handelte. Eigentlich könnte ich die Stoffdiät jetzt abschließen, denn das Stofffach im Schrank sieht wieder ganz ordentlich aus.

Beweisfoto:



Viele Grüße aus Frankfurt

Anja

Donnerstag, 10. August 2017

Nähen nach Schnittmustern? Neue Erkenntnisse!

Bald werde ich wieder ein Jahr älter. Ich habe vor einer gefühlten Ewigkeit in der Grundschule, im Gymnasium in der 5. Klasse und bei meiner Mutter (und mit Carina Heften) angefangen zu nähen. Dann viele, sehr viele Jahre pausiert (und nähen lassen). Meine Mutter als ausgebildete Schneiderin hat ihre Schnitte immer selbst gemacht, nach eigener Aussage fand sie Burda zu umständlich, sie hat sich einzig von Fotos inspirieren lassen.

Irgendwann als ich anfing deutlich weniger zu arbeiten (vor ca. 7 - 8 Jahren, als meine Tochter gerade in der Grundschule war und es mit Kinderbetreuung hinten und vorne nicht mehr passte, heute ist das ja besser),  habe ich meine Nähmaschine wieder entdeckt und mit Hilfe von Ottobre, Internet und vom damals frisch erschienenen Farbenmix Buch fürs Kind genäht und kleinen Tüddelkram gemacht. Oft mit englischsprachigen Nähbüchern, weil ich die viel übersichtlicher und besser in den Erklärungen fand. Der Markt für die vielen deutschen Nähbücher (und die Übersetzungen) hat sich auch erst später entwickelt. Mit einer Freundin, die jetzt leider wieder in London lebt, habe ich mich gerne übers Nähen und Bloggen ausgetauscht.

Zwei bis drei Jahre später fing ich an für mich zu nähen, die Sachen passten überhaupt nicht, weil ich halt keine Standardgröße habe. Eine VHS Kurs zur Grundschnitterstellung hat mich erheblich weiter gebracht. Mir wurde bewusst, dass bei allen meinen Kaufblusen der Brustabnäher falsch sitzt und dass ich überlange Arme habe, weswegen mir Langarmshirts immer zu kurz vorkommen. Die meisten Teilnehmerinnen hatten vorher längst diverse Nähkurse besucht. Ich habe mich so durchgewurschtelt und überall irgendwas mitgenommen: Stütznaht, Reißverschluss nahtverdeckt, Stichlänge beim Topstitching usw. Aber an bestimmte Kleider mit vielen Details traue ich mich nicht ran ("per esperte" steht in meinen La Mia Boutique daneben). Lust auf einen Nähkurs einmal pro Woche hatte ich aber auch nicht.

Letztes Wochenende hatte Nina von Kleidermanie einen Schnittmusterflohmarkt. Mir war - ehrlich gesagt - nie klar, warum soviele Frauen Geld für Schnittmuster ausgeben, wenn es doch in Burda ganz viele Schnittmuster zum deutlich niedrigeren Preis gibt. Ich habe mich das aber auch nie zu fragen getraut, jeder hat halt seine Vorlieben, seinen Stil, was weiß ich. Etwas enttäuscht war ich auch von der Anleitung zum Stadtmantel von meiner Ex-Kommilitonin Meike, im nachhinein stellte sich heraus, dass da ein paar Fehler versteckt waren. So richtig klar war mir vieles nicht, ich hatte mir mehr Klarheit von der Bild für Bild Anleitung erwartet.

Als dann die Schnitte von Nina hier ankamen, war ich völlig perplex. In 50 Schritten ist mit Bildern, richtig tollen Bildern, wo man rechte und linke Stoffseite erkennt, wo die Naht dargestellt ist, Schritt für Schritt, völlig "idiotensicher" erklärt wie das Kleid xy zu nähen ist. Ich habe dann gleich noch 2 weitere Schritte aus dem Flohmarktfundus "bestellt".



Ich bin sicher, meinen Nähhorizont demnächst deutlich zu erweitern und mich an kompliziertere Stücke zu wagen.

Heute habe ich allerdings erstmal nur einen Satz Schlafbrillen genäht, eine Freundin fährt nach Island und da ist es bekanntlich nachts immer noch lange hell.



Lieben Gruß, Anja